Pädagogisches Konzept

Rahmen und Ziele

Den organisatorischen Rahmen für die Entwicklung des neuen pädagogischen Konzepts bildet ein auf acht Jahre angelegter Schulversuch. Ziel des Schulversuchs ist, dass alle Schülerinnen und Schüler eine umfassende Bildung erhalten, gute Lernerfolge haben und gerne zur Schule gehen. Alle Schülerinnen und Schüler bekommen daher eine möglichst breite Unterstützung bei der Entfaltung ihrer kognitiven, emotionalen, sozialen, musisch-ästhetischen, handwerklichen und sportlichen Fähigkeiten und Neigungen und werden entsprechend ihrem individuellen Entwicklungsstand gefördert und gefordert. Der Schulversuch ist interkulturell ausgerichtet und wendet sich an alle Familien und Kinder, die im Reiherstiegviertel leben unter Einbeziehung ihrer Kultur und Religion.

Inhalte

Die Entwicklung des Pädagogischen Konzeptes im Schulversuch ist durch folgende Elemente gekennzeichnet:

  • handlungsorientiertes, ganzheitlicheres, gemeinsames Lernen mit allen Sinnen (Morgenrituale, bewegtes Klassenzimmer)
  • ausführliche, vertiefte, fächerübergreifende Themenbearbeitung (Projekt- und Epochenunterricht)
  • intensive musische, künstlerische und handwerkliche Lernangebote
  • Verstärkung interkultureller Erziehung
  • eine weitere Stärkung der inklusiven Bildung
  • eine den Kindern angemessene Rhythmisierung des Schultages
  • Reduzierung von Leistungs- und Notendruck
  • Möglichkeit der Abweichung von Klassenfrequenzen
  • Leistungsbeurteilung analog Schulversuch „alleskönner“
  • Ausweitung doppelbesetzten Klassenlehrerunterrichts
  • Einhaltung der Vorgaben der Bildungspläne und Stundentafel der BSB
Beständige Weiterentwicklung

Das Kollegium der Ganztagsschule Fährstraße entwickelt in konstruktiv-kritischem Dialog das pädagogische Konzept beständig weiter. Ein Teil des Kollegiums verfügt neben dem 2. Staatsexamen über eine Waldorflehrerausbildung oder absolviert eine entsprechende berufsbegleitende Weiterbildung.  Die Klassenlehrerteams des jeweiligen neuen Jahrgangs 1 werden so zusammengestellt, dass immer Lehrkräfte zusammenarbeiten, die gemeinsam über ein möglichst breites Spektrum an Ausbildungen, Erfahrungen und Ideen verfügen. So entsteht ein Konzept „aus der Praxis für die Praxis“.  Auf den Jahrgangs- und Lehrerkonferenzen sowie in schulinternen Fortbildungen werden die gewonnenen Erkenntnisse reflektiert und weiterentwickelt.

Begleitung

Die Lernentwicklung der Schülerinnen und Schüler an der GTS Fährstraße wird vom IfBQ (Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung) ab dem Schuljahr 2015/16 jeweils vom Zeitpunkt der Einschulung an, kontinuierlich begleitet. Damit wird sichergestellt, dass alle Schülerinnen und Schüler, die vier Jahre den Schulversuch besucht haben, ab der fünften Klasse an den weiterführenden Schulen – sei es Stadtteilschule oder Gymnasium – anschlussfähig sein werden.

Hintergrund

Über den Schulversuch und die Hintergründe seines Zustandekommens ist in verschiedenen Medien ausführlich berichtet worden. Die Pressemitteilung der Behörde für Schule und Berufsbildung vom November 2013 fasst die Idee und die Historie kurz zusammen. Konkrete Einblicke bieten eine kürzlich erschienene Reportage auf Spiegel online (vom 4.2.2016) und ganz aktuell ein Artikel von Darijana Hahn in der taz (zum Artikel im taz-Archiv  – Artikel als PDF).

Für alle, die den pädagogischen Alltag der Schule mitgestalten, kommt es vor allem darauf an, die oben genannten Ziele im Auge zu behalten. Sie sind erreicht, wenn so viele Kinder wie möglich am Ende viel Freude und Nutzen aus ihrer Schulzeit an der Fährstraße ziehen können.