Michael Petrowitz begeistert als Vorleser und Kung Fu-Meister
In der Aula herrscht absolute Stille. 150 Kinder haben die rechte Faust in die linke Hand gelegt und warten gespannt, dass Michael Petrowitz sich endlich verneigt, um dann mit mit einem synchron gesprochenen „没好„(„Ni hao“) und Verbeugung zu antworten. Dann geht die Geschichte los. Das titelgebende „Kung Fu im Turnschuh“ tritt auf in Gestalt des Mini-Shaolinmönchs Meister Ming, der sich in einem ultracoolen Sneaker der Marke „Air Cushion Pro Max“ nach Europa geschmuggelt hat, um einen Schüler zu finden. Und natürlich fällt seine Wahl auf den Besitzer des neuen Schuhs, den unsicheren und ängstlichen Robin. Robin erfährt, dass Kung Fu viel mehr ist als spektakuläre Würfe und Tritte und auf Standfestigkeit und innerer Stärke beruht.
Michael Petrowitz trägt seine Geschichte und die witzigen Dialoge nicht nur sehr lebendig vor, er lässt die Zuschauer Meister Mings Lektionen auch selbst erfahren: Nach einer fachkundigen Anleitung verharrt das junge Publikum reglos für eine lange, schmerzhafte Minute im Ma Bu-Stand und versucht in einer Meditationsübung den Kopf vollständig von Gedanken zu leeren. Am Ende gibt es dann doch noch Action: Robin darf endlich den berüchtigten „Schlangenhals-Wurf“ anwenden, um sich seine geraubten Turnschuhe zurückzuholen. Trotz schmerzender Oberschenkel gab es begeisterten Applaus. 160 Kinder und Erwachsene waren für fast eineinhalb Stunden mit dem Autor in eine lustige und lehrreiche Geschichte abgetaucht.